Internet-Kriminalität in Coronazeit

Mittelstand besonders gefährdet

30. April 2021

Über 99 Prozent aller deutschen Unternehmen gehören zum Mittelstand. Die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) fürchten aktuell vor allen das gestiegene IT-Risiko von Cyberangriffen –

knapp die Hälfte aller größeren KMU gibt das im Rahmen einer aktuellen Studie der Gothaer Versicherung an.

Diese Angst ist dabei auch der Tatsache geschuldet, dass durch die Corona-Pandemie viele Arbeitnehmer ins Homeoffice „versetzt“ wurden. Denn gerade außerhalb der firmeneigenen IT-Infrastrukturen ist die Gefahr, Opfer eines Hackerangriffs zu werden, deutlich größer.

Kriminelle haben leichtes Spiel mit Unternehmen
Die Bedrohung durch Internet-Kriminalität war schon vor Corona eine reale und ernst zu nehmende Gefahr. Doch nun steht das Thema noch deutlicher auf der Agenda. Denn viele Hacker nutzen es aus, wenn Mitarbeiter mit Eigengeräten im Firmennetzwerk arbeiten, durch die heimische Umgebung vielleicht nachlässiger sind und Sicherheitsstandards zugunsten der schnellen Netzanbindung heruntergefahren werden. Das Bundeskriminalamt hat im letzten Jahr eigens eine Sonderauswertung erstellt, „die Gesellschaft weicht im Zuge der Corona-Krise vermehrt auf die digitale Welt aus – ein perfekter Nährboden für Cyberkriminelle“, stellen die Autoren fest.



Vorsicht ist geboten im Homeoffice: Außerhalb der firmeneigenen IT-Infrastrukturen ist die Gefahr, Opfer eines Hackerangriffs zu werden, deutlich größer.

Cyber-Angriff – und jetzt?
Trotz der bekannten Probleme sind nach wie vor 87 Prozent der KMUs nicht gegen die Folgen von Datenklau und Hackerangriffen versichert. Diese Zahl stammt aus der oben benannten Studie, über 1000 Mitarbeiter wurden befragt. Dabei ist in der Regel mit einem kapitalen Schaden zu rechnen, sobald ein Hacker-Angriff erfolgreich ist. Denn die Kosten für Datenwiederherstellung, den Hardwareaustausch und die professionelle Unterstützung durch IT-Experten können schnell in die Zehntausende Euro gehen. Im schlimmsten Fall geht das Unternehmen in die Insolvenz. Dabei gibt es sogar spezielle Cyberversicherungen für die betroffenen Unternehmen. Es handelt sich um eine gewerbliche Haftpflichtversicherung, die umfassend hilft. Sie bietet Präventionsmaßnahmen, Expertenrat und finanzielle Absicherung im Schadensfall. Die Nachfrage steigt: Immerhin 22 Prozent der befragten Mittelständler planen, in den kommenden zwei Jahren eine Cyberpolice abzuschließen. „Möglicherweise ist vielen nicht bewusst, dass es eine solche Absicherung gibt, es ist also noch einiges an Beratung nötig“, vermutet Thomas Bischof, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Allgemeine AG.

 

 

 

 


Redaktion 29.04.2021 Alexandra Goeke

Bildquelle: Rawf8/stock.adobe.com/Gothaer AG/akz-o
Bildquelle: Alliance/stock.adobe.com/Gothaer AG/akz-o
Bildquelle: pixabay.com/Gothaer AG/akz-o

Autor: AUTO.net GLASinnovation
Quelle: AUTO.net GLASinnovation gmbh

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