Urlaubsfahrt hinterlässt so manche Spuren

Schritt für Schritt zu neuem Glanz

Moderne Waschstraßen machen Autobesitzern die Karosseriepflege leicht. Ein Blick ins Fahrzeuginnere offenbart jedoch oftmals: Schokoladenflecken auf den Sitzen, Krümel in den Ledernähten oder klebriger Blütenstaub auf dem Armaturenbrett.

Mitunter hinterlässt die Urlaubsfahrt so ihre Spuren. „Doch mit ein bisschen Systematik, ein paar Tricks und etwas Zeit lassen sich solche unliebsamen Reiserinnerungen tilgen“, beruhigt Karsten Graef von TÜV SÜD in München.

Bevor mit der Reinigung des Innenraums begonnen wird, sollten einige Utensilien griffbereit liegen: Staubsauger, Glasreiniger, Polsterschaum, eventuell Lederpflege, Kunststoffpflegemittel, Fleckenwasser, ein Schwamm, Bürsten (Zahnbürste für kleine Ecken und Winkel) sowie ein Microfasertuch.

Profis beginnen die Putzaktion stets von oben nach unten. Den Dachhimmel aus Stoff säubert man am besten mit dem Staubsauger, vorher auf jeden Fall die Bürsten auf Sauberkeit kontrollieren. Dann sollten die Fußmatten entfernt, danach der gesamte Innenraum gründlich ausgesaugt und anschließend Luftschlitze, Lehnen, Handschuhfach und Aschenbecher mit einem feuchten Lappen oder mit einem neutralen Reiniger geputzt werden. Wichtig: Bei der Reinigung den Kofferraum nicht vergessen. Gerade hier und insbesondere in der Reserveradmulde sammelt sich schnell Schmutz.

Generell empfiehlt der Fachmann Seifen oder Reiniger mit milden waschaktiven Substanzen. „Die Tenside in Haushaltsreinigern sind meist zu aggressiv. Die reinigen zwar gründlich, schädigen aber später die Substanz“, sagt er. Und im Gegensatz zu Haushaltsmitteln bieten spezielle Kfz-Reiniger für Kunststoffteile einen UV-Schutz. „Der ist wichtig, da die meisten Fahrzeuge draußen oft in der Sonne stehen. Ohne UV-Schutz kann der Kunststoff schneller altern, ausbleichen und dadurch grau und unansehnlich werden“, sagt Graef.



Um Kunststoffteile auf Hochglanz zu polieren oder matte Oberflächen aufzufrischen, bietet der Handel unzählige Mittelchen und Sprays an. Für welches man sich entscheidet, ist nicht allein eine Frage des Geschmacks und des Preises. Einige Reiniger greifen das Material, insbesondere die Sollbruchstellen der Airbags an, können sie porös machen und irreparabel beschädigen. „Es empfiehlt sich daher an uneinsichtigen Stellen die Materialverträglichkeit vor Anwendung zu prüfen“, legt der TÜV SÜD-Fachmann Amateurputzern ans Herz. Gerade für die Pflege des Armaturenbretts reicht meistens aber auch schon klares Wasser und ein sauberes, fusselfreies Tuch. Sollte so im Einzelfall mal der Schmutz nicht verschwinden, einfach ein lösungsmittelfreies Cockpitspray direkt auf den Schwamm sprühen, die Kunststoffteile einreiben und mit einem Microfasertuch nachpolieren. Hundehaare, Filzstifte, Schokolade oder Kaugummi sind natürliche Feinde eines gepflegten Interieurs und erfordern eine Spezialbehandlung. „Wer Tierhaaren mit Wasser zu Leibe rückt, erreicht lediglich, dass die Haare ins Polster einziehen. Hier helfen nur ein starker Staubsauger und eine Gummibürste“, schildert Graefseine Erfahrungen. Kleinen Filzstift-Kunstwerken begegnet man am besten mit Fleckenentfernern aus dem Drogeriemarkt. Schokoladenreste sollten zunächst vorsichtig mit einer Bürste entfernt werden, bevor man den Fleck mit einem Tuch auftupft. Bloß nicht reiben. Bei hartnäckigen Flecken auf Textiloberflächen hilft nur ein Fleckenentferner. Den berühmten Kaugummi im Polster oder auf dem Teppich vereist man zunächst mit einem Kältespray, bevor man ihn vorsichtig aus den Fasern bricht.

Moderne Waschstraßen machen Autobesitzern die Karosseriepflege leicht. Ein Blick ins Fahrzeuginnere offenbart jedoch oftmals: Schokoladenflecken auf den Sitzen, Krümel in den Ledernähten oder klebriger Blütenstaub auf dem Armaturenbrett. Gegen Milch, Urin, Blut oder Erbrochenes helfen biologische Reiniger mit Mikroorganismen. Die werden auf die Stelle gesprüht und fressen alles Organische rückstandslos auf. Nach ein bis zwei Tagen ist die entsprechende Stelle sauber sowie geruchsfrei und die Mikroorganismen sterben ab. Bei verschmutzten Ledersitzen reicht häufig ein bisschen Sattelseife, um den Schmutz zu entfernen. Das Reinigen erfolgt einfach mit einem Schwamm oder einer Lederbürste.

Vorsicht, wenn bei der Reinigung des Innenraums Kunststoffpflegemittel auf die Pedale, das Lenkrad oder die Handbremse gelangen, droht Unfallgefahr. „Cockpit-Sprays beispielsweise machen das Material zwar geschmeidig, aber auch spiegelglatt“, warnt der TÜV SÜD-Fachmann.

 

Bild-Textquelle:Pixabay/TÜV SÜD

Autor: AUTO.net GLASinnovation
Quelle: TÜV SÜD

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